Das vergangene Jahr war besonders und hat doch ganz normal begonnen – „normaler“ Trainingsbetrieb im Dojo, mir wurde für meine 25-jährige Mitgliedschaft beim USV gedankt, erste Seminare in Januar, Februar und März. Und dann war die Normalität schon vorbei, „Corona“ kam und Training in gekannter Form war nicht mehr möglich. So entschlossen wir uns frühzeitig zum Experiment „Online“-Training und haben versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Als Unterrichtender kann man nur ein Angebot zur Verfügung stellen – ich bin sehr dankbar wie gut es von allen aus unserem Dojo aufgenommen und mitgestaltet wurde. In Kontakt zu bleiben und sich auszutauschen erachte ich gerade in dieser besonderen Zeit mit den bis dahin nicht bekannten Einschränkungen für uns sehr wichtig. Allein vor der Kamera zu „turnen“ ist eine Herausforderung für alle – ein interessantes, abwechslungsreiches Training zu gestalten in welchem auch Inhalte transportiert werden sowie Rückmeldung zu geben und zu helfen nicht einfach, aber eine Herausforderung welche ich gern angenommen habe.
Aber die Tage wurden wieder länger und es wurde Anfang Mai wieder möglich sich zum Trainieren zu treffen, wenn auch mit Kontakteinschränkungen. Am Anfang kämpften wir noch mit Regen, Kälte und Grasmilben bis wir dann an der Waldschlösschenbrücken unser neues Outdoor-Dojo gefunden hatten wo wir den Sommer verbrachten und das Training zusammen an der frischen Luft genossen.
Anfang des Sommers gab es sogar wieder ein erstes kleines Seminar in Bayreuth und wir hatten eine wunderbare Zeit im Sommerlager, Corona war weit weg und eigentlich war fast alles wieder normal. Als die Tage wieder kürzer wurden kehrten wir Ende September zurück in die Halle und auf die Matte, es war schön mal wieder ein bisschen auf dem Boden zu rangeln, „richtig“ Werfen zu können und auch die Freunde vom Kraftsport oder Ju-Jutsu wiederzusehen. Anfang Oktober verbrachten wir noch ein schönes Übungs-Wochenende mit den Furyu-ka aus Königsbrück in der Lausitz (und auch hier) – bevor es dann wieder sehr schnell in den Trainings-Lockdown ging.
Obwohl Online-Training inzwischen vertraut war : die Rahmenbedingungen dieses Mal waren und sind andere – die „dunkle Jahreszeit“ stand erst am Anfang, es gab und gibt nicht wirklich einen Ausblick wann wir uns wieder vis-a-vis treffen können. Dennoch oder gerade deshalb läuft das Training gut – vielen Dank an die Gruppe dafür, dies ist nicht selbstverständlich wie ich von vielen anderen weiß. Genauso schön ist dass unter den Bedingungen des Jahres unsere kleine Gruppe stabil ist und sogar neue Mitglieder über den Sommer dazugekommen sind – herzlich willkommen Thomas und Theresa!
Um die Zeit bis Weihnachten etwas aufzulockern und den Kontakt zur KU-Gemeinschaft in Deutschland nicht zu verlieren habe ich einen kleinen Advents-KATAlender initiiert, wo Tag für Tag von unterschiedlichen Freunden eine neue Katabewegung vorgestellt und zum Ablauf hinzugefügt wurde, und so Schritt für Schritt etwas Neues entstand – das Endergebnis kann hier betrachtet werden: Video
Vor Weihnacht dann vollkommen überraschend noch die Nominierung zum „Instructor of the Year“ von Patrick McCarthy sensei, ein verrücktes Jahr mit extremen Höhen und Tiefen, welches wir aber zusammen gut gemeistert haben. Vor Weihnachten dann das letzte Onlinetraining :
und zwischen den Jahren hatten wir noch die Gelegenheit einem spannenden Vortrag von Hendrik Felber sensei aus dem Königsbrücker Furyukan zur Lebensgeschichte von Patrick McCarthy sensei zu lauschen. Wir wissen nicht wirklich welche Überraschungen uns das neue Jahr bringen wird, aber ich bin hoffnungsfroh dass wir gemeinsam es gut meistern werden, vielleicht ein bisschen mehr wissend das Selbstverständlichkeiten wie ein gemeinsames Training auf der Matte oder der Wiese dies nicht sind und so diese Dinge umso mehr wertschätzen, während andere um ihre wirtschaftliche oder gesundheitliche Existenz kämpfen müssen. Alles Gute für 2021 – bleibt gesund, optimitisch und dankbar!
Sascha