Left a good job in the city
Workin‘ for the man ev’ry night and day
And I never lost one minute of sleepin‘
Worryin‘ ‚bout the way things might have been
Big wheel keep on turnin‘
Proud Mary keep on burnin‘
Rollin‘, rollin‘, rollin‘ on the river
[Proud Mary – John Fogerty]
Samstagnacht – wir tanzen uns die Seele aus dem Leib, erschöpft krieche ich irgendwann in den Schlafsack und finde trotzdem keinen richtigen Schlaf, „Rollin‘ on the river“ klingt noch in meinen Ohren wie auch die Ereignisse der vergangenen Tage. „Proud Mary“ beschreibt wie ein Mann den gut bezahlten Job in der Stadt verlässt um sich auf dem Schaufelraddampfer „Proud Mary“ auf den Weg in das Unbekannte zu begeben. Und so haben wir uns auch dieses Jahr wieder auf den Weg ins Unbekannte begeben, zum Gasshuku nach Holland, um im vertrauten Rhythmus „Train-Eat-(Sleep) : repeat“ Neues zu lernen, zu schwitzen, zu lachen – dennoch nicht wissend, welche ungeplanten Überraschungen und Hindernisse uns erwarten. Also eigentlich alles „easy“ und „supi“..
Mein Körper schmerzt bei jeder Bewegung im Schlafsack, ich finde keinen Schlaf, wache ständig auf, bei einer Trainingseinheit wird mir übel vor Kopfschmerzen und verpasse meinen Einsatz um Olaf zu helfen („good morning..“), die Knie werden dick. Andere sind verletzt oder verletzen sich und können so das Training nur von der Bank beobachten. Selten findet man Ruhe und Zeit für sich und so genieße ich auch die wenigen Momente der Stille am Morgen vor dem ersten Training oder mit Tom allein am Tisch, als wir am letzten Abend gemeinsam schweigend essen, während er offensichtlich mit Schwindel und Übelkeit vom Hitzschlag zu kämpfen hat.
Nichts ist einfach – trotzdem stellen wir uns immer wieder den Herausforderungen und der Kritik, machen „einfach“ weiter, versuchen uns gegenseitig zu helfen, wenn es mal nicht so gut läuft. Manchmal warten Überraschungen am Flussufer, Stationen auf dem Weg ohne Rastplatz oder Ziel zu sein. „Was musstet ihr bei der Prüfung machen?“ Meine Antwort „Shiho-uke“ stößt auf Verwunderung … oder hätte ich besser den Weg vergangenen Jahre beschreiben sollen?
Vielen Dank an:
Patrick McCarthy hanshi, Olaf Krey kyoshi, Hendrik Felber renshi für euer Vertrauen, Hilfe und Kritik! Felix, dafür dass du sensei, sempai und Freund bist. Meinen eigenen Schülern, die es mir ermöglichen zu unterrichten und die vielen notwendigen kleinen Schritte immer wieder weiterzugehen. Dômo arigatô gozaimasu!
Sascha Ringel